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05.05.2016Partnerschaftstreffen Geschwenda Jahrmarkt

Wir begrüßten Freunde aus den Partnergemeinden
Belgentier (Frankreich), Ringmer (England), Diemelsee (Hessen)
sowie unsere Einwohner und Gäste… ...mehr


 

Internationaler Freundeskreis Geschwenda e.V.
Berg Heyer
Waldsbergstraße 9
98716 Geschwenda (Thür.)

 

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Geschichte


Geschwenda kann auf eine über 700jährige Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte anfangs des Jahres 1302. Nach ihr schenkte Graf Günther von Käfernburg dem Abt von Hersfeld den Ort und erhielt ihn als Lehen zurück. Zu dieser Zeit lautete die Ortsbezeichnung noch „Gyswenda“. Eine der Deutungen des Ortsnamens leitet sich von „schwenden“ ab. Ein „Geschwende“ ist ein durch Abbrennen des Waldes gewonnenes Stück Land, welches hernach landwirtschaftlich genutzt wird. Das Ortswappen zeigt daher eine Tanne, aus deren Wurzeln Flammen schlagen.

Der historische Streit, in welchem Teil der Geschwendaer Flur die Erstansiedlung vollzogen wurde, kann bis heute nicht endgültig beigelegt werden. War es das „Neudorf“ welches in Zuge der Bekämpfung des Raubrittertums und der Schleifung des Raubschlosses (um 1290) eine Wüstung wurde, oder war es der „Rasen“, welcher durch seine Lage am Wasser und ehemalige Straßenbezeichnungen, wie „Schlossgasse“ favorisiert wird.

Die Entwicklung des Ortes und seiner Lebensbedingungen spiegeln sich oft auch in Originalaussprüchen bzw. geflügelten Worten im Geschwendaer Dialekt wieder. So lässt z. B. das Sprichwort „In Geschwende hat das Brot ein Ende“ (vgl. Thüringer Wanderbuch von August Trinius, S. 286) erahnen, wie es in früherer Zeit im Ort ausgesehen hat. Viele Männer arbeiteten auswärts. Die übrigen schufen sich mit Frauen und Kindern in Heimarbeit durch die Herstellung von z. B. Blumenstäbchen („schnippeln und Schnippelbank“) und durch Eigenproduktion von Nahrungsmitteln (kleine Ackerflächen, meist Kuh und/oder Ziege, Schweinehaltung, sowie Kleinvieh, wie Hühner, Gänse und Kaninchen) einen geringen Lebensunterhalt. Im Jahre 1829 starb die Familie des letzten Gutbesitzers in männlicher Linie aus und das Gut fiel an den Landesherren, den Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Die Waldungen wurden dem Staatsforst zugeschlagen. 1848 kaufte die Gemeinde Geschwenda das Gut für 9500 Taler und verteilte die Ländereien an die Bürger zur Bewirtschaftung. Für Interessenten des tiefgründigeren Studiums der Geschwendaer Geschichte und so manche Episode empfehlen wir das „Geschwendaer Lesebuch“, welches aus Anlass des 700jährigen Jubiläums der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes erschienen ist.

Nach dem II. Weltkrieg war auch in Geschwenda die wirtschaftliche Situation, wie überall in Deutschland und insbesondere in Thüringen, schwierig. Erst Ende der 40er Jahre nach der Rückkehr vieler Männer aus Krieg und Gefangenschaft entwickelte sich im Ort eine Kleinindustrie, welche von einer Reihe von privaten Handwerkern getragen wurde. Die Auftragslage und die staatlichen Forderungen nach einer Kollektivierung der Betriebe führte Ende der 50er Jahre in den meisten Unternehmen zum Zusammenschluss zu Produktionsgenossenschaften des Handwerks, die Grundlage vieler späterer Unternehmen, welche sich über die Jahre teilweise bis heute noch nachweisen lassen.

Parallel dazu entwickelte sich ein breites sportliches und gesellschaftliches Leben in Vereinen, die sich teilweise schon vor dem Krieg gegründet hatten. Der Tourismus bildete sich insbesondere auf der Basis der Urlaubsgestaltung durch den damaligen Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) heraus.